Der Mensch ist dem Wolf ein Wolf

Leserbriefe / 25.08.2020 • 20:03 Uhr

In diese Kategorie reiht sich Herr Grabher mit seinen Aussagen im Leserbrief vom 21. Aug. 2020 selbst ein, wenn er den rigorosen Abschuss dieser Tiere fordert. So undifferenziert einseitig kann dieses Thema sicher nicht behandelt werden. Dafür haben sich Fachleute wie Prof. Kotrschal tiefer mit diesem Thema beschäftigt und überzeugend dargelegt, wie ein Leben mit dem Wolf anderswo und auch bei uns nicht nur möglich ist, sondern auch Vorteile bringen kann, gerade was gesunde Wildbestände anlangt. Wolfsexperte Kotrschal wirft auch die ethische Frage auf: „Ist der Mensch allein berechtigt zu bestimmen, wer hier leben darf und wer nicht?“. Die Behauptung, der Wolf wäre bei uns nicht heimisch, ist irreführend. Auch Steinbock und Bartgeier hätten dann bei uns keine Lebensberechtigung, denn diese waren hier auch schon, wie der Wolf, vom Menschen ausgerottet. Frau Ulli Schmid zeigt berechtigt die Versäumnisse in der Vergangenheit auf, denn dass der Wolf zurückkehrt, war lange bekannt. Da nur nach rigorosem Abschuss zu rufen, ist kurzsichtig, schließlich gilt es auch EU-Gesetze zum Artenschutz einzuhalten. Wer den Wolf immer noch als gefährliches Raubtier darstellt, hat sich nicht ernsthaft mit dem Thema beschäftigt.

Franz Ströhle, Vorarlberger
Alpenschutzverein, Dornbirn