Start von einem
Turning Point
Nun beginnt also das Schuljahr wieder und auch die Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen starten bald. Bildung ist zum Zentralinhalt für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaften geworden, in sehr lokalen und globalen Perspektiven. Falsche Heilsverkünder treten in mit Macht ausgestatteten Rollen auf und verkünden eine Rückkehr zu „Normalitäten“ und unterdrücken die Bias, die ihren suggestiven Einschätzungen zugrunde liegen. Es ist in Wahrheit ein Exodus biblischen Ausmaßes, der vor uns liegt, wenn wir unter Anerkennung der planetarischen Grenzen das „gelobte Land“ entdecken wollen, uns von den realen „ägyptischen Fleischtöpfen“ abwenden, aufbrechen und auch durch Wüsten des Nichterkennens, Nichtverstehens und mancher gefühlter Hoffnungslosigkeit hindurchmüssen. Es ist die Wahrheit, dass sowohl die Coronakrise als auch der bisher ungebremste Klimawandel eine gemeinsame Ursache haben: Im maßlosen Überschreiten der subtilen Grenzen gegenüber Tieren und Pflanzen und dem gesamten Ökosystem, das über Jahrtausende die menschliche Zivilisation weitestgehend stabil ertragen hat. Und der Befund dazu ist klar und eindeutig: Weitermachen wie bisher ist tödlich. Im globalen Maßstab so weiterwirtschaften zerstört unser aller Lebensgrundlagen. Unsere Bildungssysteme starten an einem Turning Point: In großer Eindeutigkeit müssen wir Kulturtechniken und Wirtschaftsformen erlernen, die ihre tödlichen Nebenwirkungen minimieren: Zum Beispiel jedes Jahr eine um 7 Prozent höhere CO2-Effizienz erzielen. In allem, was wir tun.
Andreas Postner, Rankweil