Covid-19-Impfungen bei Bürgermeistern
In dieser schwierigen Zeit bewahrheitet sich wieder das Sprichwort: „Alle sind gleich, aber manche sind gleicher.“ Es gibt Hunderte Vorarlberger, die ihre Eltern oder andere Familienangehörige zu Hause pflegen. Seit vielen Wochen und Monaten halten sie sich genau an die Covid-19-Verordnungen. Sie sind sehr bedacht, dass wirklich alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden, schränken ihre sozialen Kontakte wirklich auf das Mindeste ein, um ja nicht das Coronavirus in die Familie zu bringen und ihre Angehörigen zu gefährden. Jene Personen, die zu Hause gepflegt werden, und auch deren Angehörigen sind aber nicht in der 1. Gruppe der zu Impfenden. Und nun wird bekannt, dass es Bürgermeister in Vorarlberg gibt, die aufgrund ihres Wissensvorsprunges, wo geimpft wird, sich dort einfinden und die vom Land verlautbarte Priorisierung der zu Impfenden einfach ignoriert. Welche Botschaft wird hier an die Hochrisikogruppe, die zu Hause gepflegt wird, und deren Angehörigen gesendet? Da ist eine Diskussion über einen freiwilligen Rücktritt von diesen Amtsträgern auch der falsche Ansatz – die Verantwortlichen sollten sich über eine Amtsenthebung Gedanken machen.
Siegfried Kernbeiß, Dornbirn