Wie schnell die Zeit vergeht und sich alles ändert

Leserbriefe / 21.03.2021 • 17:22 Uhr

Das nehmen wir wahrscheinlich im Bereich der Technik wahr. Telefone mit Viertelanschluss waren seinerzeit schon eine innovative Errungenschaft. Die heutige Smartphone-Generation kostet das ein müdes Lächeln. Auf diesem Gebiet gilt: Das Neueste, der letzte Schrei ist bereits veraltet, wenn er auf den Markt kommt. Es gab zu Großelternszeiten noch keine WC, sondern nur Plumpsklos, keine Klopapierrollen, sondern nur zurechtgeschnittenes Zeitungspapier, keine Zentralheizungen, sondern Holzöfen in den Arbeits- und Aufenthaltsräumen. Es gab auch kein Plastik. Die Lebensmittel wurden in Papiersäckchen gefüllt, die Preise händisch auf Zettel geschrieben und addiert. Die Firma Sutterlüty hatte neben dem Sägewerk und Stall in den Anfangsjahren im Gang des alten Bauernhauses einen Lebensmittelladen und im Keller eine Backstube. Ich erinnere mich auch, dass Selbstmörder ohne priesterliches Zutun in einer Ecke unseres Friedhofs verscharrt wurden. Nicht alles ist überholt, weil es alt ist und nicht alles geht in Ordnung, weil es neu ist. Für die Zukunft gilt wohl, das wertvolle Alte und das Gute Neue zu erkennen und zu erhalten. Wir sieben Kinder sind schlafen gegangen und im Winter haben sich auf den Fensterscheiben und auf der Tuchent Eiskristalle gebildet. Wir haben trotzdem gut geschlafen.

Hugo Mayer, Egg