Segnung von homosexuellen Paaren – Scheindebatte

Leserbriefe / 02.04.2021 • 19:40 Uhr

Es war ein Bericht im Radio, in welchem ich Wiens Erzbischof Schönborn hörte, wie er erzählte, dass ihn seine Mutter täglich (wahrscheinlich beim Weggehen von zuhause) gesegnet habe und es auch heute noch tut, und ich dachte mir, dass es wohl in frommen Familien der Fall sein wird. Wie dem auch sei, ich denke, dass dieses Ritual mit der Zeit auch schon alltäglich wird. Dass der Herr Bischof, diese (wie ich meine) kurzen Sprüche mit einer Segnung von Homosexuellen vergleicht, finde ich jedoch unpassend, denn wozu braucht es denn eine solche private Segnung, wo man doch als gläubiger Katholik am Schluss jeder Eucharistiefeier den Schlusssegen bekommt? Und wer will, kann beichten und bekommt, weil die Beichte ein Sakrament ist, ebenfalls einen Segen, sofern er die Sünden bereut. Warum also das Ganze? Ich meine, dass diese Paare nicht nur den Segen der Kirche erhalten wollen, sondern den Segen überhaupt, welcher bedeutet, dass sie wie Heteropaare leben können, also schlicht gesagt den Sanktus oder das „Okay“ für eine „richtige“ Ehe. Es wird doch ständig so getan, als ob alles einerlei wäre. Aber die Kinder kann man nun einmal nicht herzaubern und meiner Meinung nach sollen sie das Recht haben auf Vater und Mutter.

Gerda Kopecny, Lustenau