Wo fahren sie alle hin?
In den VN vom 18.2.1987 schrieb Roland Falger: „Lärm, Gestank und Abgase belasten die Anrainer der Lustenauer Straße.“ Heute möchte ich die Situation von damals zurück. Der einst erhoffte „bald weniger Verkehr“ ist indessen auf das X-Fache angestiegen – sowohl der Individualverkehr als auch der Gütertransport. Eine große Anzahl Lkw aus vieler Herren Länder gab es früher natürlich nicht. Man fragt sich: „Woher kommen sie und wohin fahren sie? Gibt es Fahrer, die nach der Abfertigung in Wolfurt nicht die Autobahn nehmen, um die Maut zu sparen? Müssen orangefarbene Lkw zwischen den Werken Höchst und Dornbirn auch nachts und an Wochenenden fahren? Dürfen wir zumindest auf spürbare Besserung nach der Fertigstellung des Autobahnanschlusses Rheintal Mitte hoffen? Dass neue Straßen die richtige Antwort auf offene Fragen sind, wage ich zu bezweifeln. Falls doch – reicht es aus, viele Jahre tatenlos darauf zu warten? Mit Freude sehe ich den Bau des Radweges an der Schweizerstraße, neue Bäume, eine ansprechende Gestaltung. Ist das nur in der Pampa möglich? Ich wünsche mir, dass auch in Wohngebieten Straßen durch Flüsterasphalt, optische Aufwertung und Temporeduktion (wie in Lustenau geplant) zumindest den Touch von „motorisierter Verkehr zuerst“ verlieren.
Edith Rhomberg, Dornbirn