„Nicht zu
Ende gedacht“
Einige Leserbriefe widmeten sich im November dem Achtalradweg und kritisierten „die Politik“ – insbes. LR Rauch/Grüne – für die naheliegende Weigerung, keine 40 Mill. Euro für den Radweg Kennelbach bis Egg zu betonieren. Es stimmt nicht, dass die notwendige Radverbindung in den Bregenzerwald alternativlos ist. Es wäre die „billigste Variante“, ist absurd. Letztlich stimmt auch nicht, dass „die Bürger“ der Politik diesbezüglich einen Auftrag erteilt hätten. In Wahrheit stellt die Bregenzerachschlucht eine Wildflusslandschaft von nationaler Bedeutung dar (vgl. Biotopinventar). Der Bau einer Radverbindung wäre definitiv eine Verschlechterung des Europaschutzgebietes und dürfte erst nach Mitteilung an die Europäische Kommission bei fehlenden Alternativen gebaut werden. Im direkten Gespräch mit Personen im Schutzgebiet wird schnell klar, in der Bevölkerung genießt die besondere Wanderung an der Ache einen hohen Erholungsfaktor. Ein Radweg zerstört diesen Wert und führt langfristig zu negativen Begleiterscheinungen, wie wir sie als Naturwacht am Bodenseeufer „betreuen“ müssen: Badende, Campierende, Müll, Lagerfeuer und in der Achschlucht auch Waldbrandgefahr. Gerade Corona zeigt den Wert der Naherholungsgebiete auf sowie die Notwendigkeit durch Aufklärung und Kontrolle Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit in den Schutzgebieten zu garantieren. Die Vorarlberger Naturwacht appelliert an alle Verantwortlichen, solche Projektfolgen in die Entscheidung einzubeziehen und dankt den vielen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz.“
Gaby Kraft, MAS, Naturwacht Vorarlberg, Dornbirn