Interessanter
archäologischer Fund

Leserbriefe / 16.12.2021 • 18:23 Uhr

2017 wurde nahe der israelischen Hafenstadt Aschdod eine der ältesten und größten bisher bekannten Basiliken entdeckt. Sie stammt aus dem 4. oder 5. Jahrhundert. Inzwischen ist sie völlig ausgegraben. Interessanterweise enthält sie Massengräber, die wohl aus der Pestepidemie im 6. Jahrhundert, die Millionen von Toten forderte, stammen. Noch interessanter sind die Inschriften in ihr, die neben männlichen auch von weiblichen Geistlichen künden. Da ist z.B von der „Heilgen Mutter Sophronia“ sowie von mehreren Diakonissen die Rede. Wem die Kirche geweiht war, wissen die Archäologen nicht. Sie fanden aber in der Apsis der Basilika ein einzelnes Skelett aus der spätrömischen Zeit, vor dem Bau der Basilika. Und dieses Skelett stammt von einer Frau. Die einfache Bestattung ohne Artefakte ist typisch für ein Begräbnis einer frühchristlichen Heiligen. Die Funde wurden zunächst abgedeckt, um sie vor Witterungseinflüssen und Vandalismus zu schützen. Es wird natürlich weitergeforscht.

Helmut Rohner, Dornbirn