Gesamtschule

Leserbriefe / 23.01.2022 • 17:03 Uhr

Zum Thema „Gesamtschule erwacht zum Leben“ in den VN am 20. Jänner 2022. Ich bin in Südtirol aufgewachsen und hatte das Glück, mit meinen Mitschülern und Mitschülerinnen gemeinsam bis zum 14. Lebensjahr dieselbe Schule zu besuchen: fünf Jahre Volksschule und dann Übegang in die dreijährige Mittelschule. Als ich vor nun bald 50 Jahren nach Vorarlberg kam, war ich entsetzt über die Trennung der Kinder schon mit zehn Jahren. Da ich selber an der Volksschule unterrichtet habe, habe ich den Druck erlebt, der bei den Kindern und Lehrern schon ab der dritten Klasse Volkschule beginnt. Nach der vierten Klasse sind die Kinder derselben Klasse in unterschiedlichen Schulen verstreut, gerade dann, wenn sich die Gemeinschaft festigt und Freundschaften fürs Leben entstehen.

Mit 14 Jahren kann der Jugendliche seine Begabungen und Fähigkeiten besser einschätzen und kann sich leichter für seine weitere Laufbahn entscheiden. Ich war immer schon eine Verfechterin der gemeinsamen Schule der zehn bis 14- Jährigen und hoffe, dass das Projekt bald „zum Leben erwacht“.

Valentine Baur, Röthis