Corona-Politik und Kindergarten
Ich bin Kindergartenpädagogin und habe die gesamte Coronazeit hindurch gearbeitet und von Welle zu Welle darauf gehofft, dass auch meinem Berufsstand etwas mehr Bedeutung zugemessen wird. Bei den Pressekonferenzen der Bundesregierung wurden die Kindergärten ausschließlich mit den Worten „Die Kindergärten bleiben offen“ erwähnt. Von einem Sicherheitskonzept wie in den Schulen war bis heute nie die Rede. Vonseiten des Landes kamen lediglich Empfehlungen, welche nicht oder nur schwer umsetzbar waren. Wir wurden damit vertröstet, dass Kindergartenkinder keine Überträger der Krankheit sind. Mittlerweile weiß man jedoch, dass dies ein Trugschluss ist. Es häufen sich die Infektionen unter Kindern, welche leider oft sehr spät oder möglicherweise gar nicht entdeckt werden. Da Testen im Kindergarten nur auf freiwilliger Basis stattfindet und wenn aus irgendwelchen Gründen (Verdachtsfall, Kontaktperson etc.) Testergebnisse vorliegen, sind wir Pädagoginnen nicht befugt, diese zu kontrollieren. Alles nur Vertrauenssache. Dies hat zur Folge, dass sich das Personal infiziert und das unabhängig davon, ob man geimpft ist oder nicht. Das wiederum führt zu Personalengpässen, welche das Aufrechterhalten des Betriebs schwierig bis unmöglich machen. Wann wird endlich gehandelt und etwas zum Schutz von uns Pädagoginnen unternommen? Denn auch wir haben Familien mit Kindern, Eltern und Großeltern, denen gegenüber wir Verantwortung tragen.
Beate Weilguni, Lustenau