Auskotzete
Propst Werlen
Sehr geehrter Herr Propst Werlen, dass Ihnen der Kragen platzt unter Ihrer Soutane ist nicht verwunderlich. Müssen doch auch Sie als Mann der Religion an den lahmen, verlogenen und lauen Kommentaren der höchsten katholischen Obrigkeit verzweifeln. Bedeutet doch das Wort „religio“ im ursprünglichen Sinn „Sorgfalt“ und damit wäre eine hehre Pflicht zur Beachtung von Vorschriften und moralisch ethischen Grundsätzen verbunden Von zahlreichen Glaubensmänner und Verkünder der Frohbotschaft aber wird sie eher als Pflicht zur missbräuchlichen Gestaltung von Abhängigkeit und unkeuschen Praktiken umgedeutet. Die Ursache liegen wohl auch am Festhalten des unnatürlichen Zölibates (nur demjenigen, der unbedingt zölibatär leben will und kann, dem soll es freistehen), der reinen Männerordination unter striktem Ausschluss von Frauen, und der starren Hierarchie, der der jetzige Papst hilflos ausgeliefert ist. Werden wir bald drei Päpste haben müssen, damit Neues bewegt wird? Kann man einem solchen „Verein“ noch verpflichtet sein oder stellt sich für manche und manchen die schwierige Frage des Kirchenaustrittes (und eventuellen Wiedereintrittes nach Klärung). Wir Gläubigen können nur noch hoffen, dass wir nicht ein weiteres und wohl letztes Mal enttäuscht werden in den Ergebnissen der radikalen Aufarbeitung dieses verabscheuungswürdigen Themas.
Jürgen Tschannett, Sulz