Hört uns jemand?

Leserbriefe / 04.02.2022 • 16:44 Uhr

Demonstrieren bedeutet: auf etwas hinweisen. Seit Monaten weisen Hunderttausende Österreicher darauf hin, dass sie weder unserer Corona-Politik noch den gängigen Corona-Impfstoffen vertrauen. Unter diesen Menschen ist ihr Nachbar, ihr Hausarzt, der Lehrer ihres Kindes, die Pflegerin ihrer Mutter. Namhafte Ärzte und Wissenschaftler melden sich zu Wort, verfassen Briefe, formulieren Stellungnahmen ans Parlament und werden ignoriert. Wir Demonstranten wollen niemandem sein bequemes Leben verderben. Wir demonstrieren friedlich. Leider kommen Zwischenfälle vor. Wenn Sie im Spar an der Kasse stehen und der Kunde vor ihnen zu der Mitarbeiterin an der Kasse unfreundlich ist, sind Sie dann schuld? Ausschreitungen sind auch für Demonstranten unangenehm. Niemand möchte das. Und ja, wir gehen gemeinsam, Menschen unterschiedlichster Parteien, für ein Thema. Während andere Länder am Ende der Pandemie alle Maßnahmen zurückfahren, sollen wir Österreicher uns einer Impfpflicht beugen? Das werden wir nicht. Die Demonstrationen hören auf, sobald ein öffentlicher, mündlicher Diskurs geschieht. Herr Landeshauptmann Wallner sagt, dass in diesem Ton kein Dialog mit ihm möglich ist. Dieser Ton ist nicht aus dem Nichts entstanden. Dieser Ton hat sich über Monate entwickelt. Menschen, die zu Tausenden ignoriert werden, setzen sich zur Wehr. Was bleibt ihnen anderes übrig?

Petra Pellini-Forcher, Bregenz