Russlandhype

Leserbriefe / 07.02.2022 • 19:14 Uhr

USA und Europa hauen im Gleichschritt auf Russland hin. Angefangen hat es mit der Krim. Die Krim war seit 1783 Teil der russischen Föderation. Fast 80 % der Bevölkerung sind ethnische Russen. Im Jahr 1954 wurde sie von Chrustschow an die Ukraine geschenkt. Auch bei uns kann man Geschenke wegen groben Undanks zurückverlangen. (Ostukraine) – steht im „Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch“. Jetzt regt man sich auf, weil sich Putin die Einkreisung durch die Nato nicht gefallen lässt. Im Übrigen wurde der Verzicht auf die Osterweiterung der Nato von namhaften Politikern zugesagt. Dass in Russland manches verbesserungswürdig ist, sei unbestritten, aber bitte auch vor der eigenen Haustüre kehren. Gerade die USA, die überall Kriege anzettelt und sich notfalls über den großen Teich zurückzieht, muss sich da nicht aufplustern. Man droht mit allem Möglichen. Was geht die USA die Gasleitung „Nordstrom“ an? Den Schaden hat Europa. Andererseits katzbuckelt man vor China – der Auspuff steht hier oft höher als der Kopf –, obwohl es völkerrechtswidrig seit Jahrzehnten Tibet besetzt hält, die Uiguren drangsaliert und in Hongkong nach und nach alle demokratischen Institutionen eliminiert. Besser wäre eine vernünftige Zusammenarbeit mit Russland, unabhängig vom Geschrei der Amerikaner und europäischer Flachwurzler. Dass Putin kein Mürbteigpolitiker ist, sollten die Herrschaften langsam begriffen haben.

Dr. Rudolf Rudari, Bürs