Preisexplosion

Leserbriefe / 09.03.2022 • 17:07 Uhr

an den Zapfsäulen

Zum VN-Bericht vom 09.03.2022:

Die explosionsartigen Preiserhöhungen sind in den meisten Fällen nicht nachvollziehbar. Die Öl- und Gaslieferungen aus Russland, dem arabischen Raum und Norwegen wurden trotz Ukraine-Krieg nicht unterbrochen, und das in den Speichern lagernde Öl und Gas wurde auch noch weit unter dem aktuellen Marktpreis eingekauft. Zusätzlich gibt es mit Russland bestehende, langfristige, preisgebundene Lieferverträge, die Russland nach wie vor erfüllt. Das betrifft auch die Weizenpreise, die bereits am ersten Kriegstag, trotz vollen Speichern von der letztjährigen Ernte, gestiegen sind. Diese zweifelhaften Vorgänge sind bei der Mehrheit der Preissteigerungen zu sehen. Ganz offensichtlich ist der freie Markt der Preistreiber, wo sich einige ungeniert am Ukraine-Krieg bereichern. Noch bedenklicher war der Börseneffekt nach der Aussage vom deutschen Bundeskanzler „Deutschland wird jetzt auch Waffen in die Ukraine liefern“. Danach sind die Aktien der deutschen Waffenindustrie an die Decke gegangen. Der Preistreiber „Ukraine-Krieg“ war seit Langem vorhersehbar und ist das Ergebnis jahrelanger, falscher Politik und Diplomatie im West-Ost-Denken. Dass jetzt die einfachen Bürger zur Kasse gebeten und auch noch mit Spendenaufrufen bombardiert werden, ist eine Unverschämtheit. In Krisenzeiten müsste der Staat bei Preisexplosionen regulierend eingreifen und zumindest auf die zusätzlichen Steuereinnahmen verzichten.

Alfred Fuchs, Dornbirn