Halbzeit auf den Alpen
Wenn ich die Autostraße verlasse und auf den Hochalpen unterwegs bin und das Glockengeläut der weidenden Rinder höre, dann weiß ich, dass ich an meinen Lieblingsorten angekommen bin. Die Tiere haben gegen Mittag den ersten Hunger gestillt und liegen wiederkäuend im Gras. Seit meiner Pensionierung war ich selbst noch 25 Sommer als Hirte auf Alpen und es zieht mich auch jetzt noch, im höheren Alter, von Alpe zu Alpe und ich suche das Gespräch mit dem Alppersonal. Es sei heuer ein guter Alpsommer. Wärme und Regen lassen das Gras wachsen und den Tieren geht es gut. Meine Gedanken gehen zu den Menschen in der Ukraine und dem schrecklichen Krieg dort. An die Menschen, die dort Hab und Gut und tausendfach ihr Leben verlieren oder auf der Flucht sind und frage mich, wie kann Putin den Mitmenschen das antun? Danken wir dem Herrgott, dass wir hier in unserem geliebten Bregenzerwald leben und durch unsere schönen Alpen wandern dürfen.
Hugo Mayer, Egg