Es reicht!

Leserbriefe / 15.08.2022 • 18:26 Uhr

Seit 2013 steht mein politisches Manifest – Aushöhlung der Demokratie – in meinem Garten. Trotz Mahnungen an die politisch Verantwortlichen hat sich alles verschlimmert, weltweit und in Vorarlberg. Liest man täglich drei bis vier Zeitungen und hört Radio – Fernseher hab ich keinen –, kommt Wut hoch. Korruption, Misswirtschaft allenthalben. Das Totschlagargument „Jammern auf hohem Niveau“ kann ich nicht mehr hören. Würden wir anstatt von Parteiapparatschiks und -ideologen (Ausnahmen bestätigen die Regel) von Staatsmännern, die dem Souverän dienen, regiert und verwaltet, könnte es uns bei mehr sozialer Gerechtigkeit besser gehen. Anstatt sich mit vielfach dummen populistischen Rezepten der kapitalistischen Wirtschaft und den Medien anzubiedern, sollten sich Politik und Parlament auf ihre verfassungsmäßige Aufgabe besinnen und die unzähligen Baustellen in Angriff nehmen. Aufzählung erspare ich mir, der aufmerksame und betroffene Bürger kennt diese Baustellen. Wir brauchen ein neues System, das alte – Wachstum um jeden Preis – geht sich nicht mehr aus. Mit diesem politischen Bodenpersonal werden wir die 20er-Jahre des vorigen Jahrhunderts in Neuauflage erleben und dann wird es der aktuellen Pseudodemokratie an den Kragen gehen. Typen, die das auf ihrer Agenda haben, kennt jeder, und auch bei uns in Österreich gibt es solche.

Kurt Gächter,

Lustenau