Rotwild und TBC
Anstatt sich zu fragen, weshalb die Problematik der TBC-Übertragung auf Nutztiere auf den Alpen zugenommen hat, werden Maßnahmen in Erwägung gezogen, die jeder Ehrfurcht vor Lebewesen und Fairness entbehren.
Tiere durch gezielte Fütterung anzulocken, um diese dann, ohne dass die Tiere eine Fluchtmöglichkeit besitzen, aus nächster Nähe abzuschießen, kann an Grausamkeit wohl nicht überboten werden. Ich kann mich noch gut an Herrn Klaus Gebert, Großindustrieller aus der Schweiz, erinnern, der mir lebenslang ein Vorbild an Geradlinigkeit und Bescheidenheit sein wird. Zusammen mit seinen Jagdaufsehern übte er die Jagd noch unter Achtung von Natur und Tierwelt aus und damals war die TBC-Problematik noch gar kein Thema.
Dass das Wild nun keinerlei Rückzugsmöglichkeit mehr besitzt, da der letzte Winkel in den Bergen Sportzwecken dient, wird geflissentlich übersehen und es ist viel einfacher, Wild durch Anwendung brutaler Methoden weitgehend zu dezimieren, als einer Ausbeutung der Natur Einhalt zu gebieten. Die gegenwärtige Entwicklung des Klimas, die Abschmelzung der Gletscher und vieles mehr sind Beispiele dafür, wie sich die Natur an uns rächt, und dies ist nur ein Anfang dessen, was noch auf uns zukommen wird.
Andrea Ender,
Götzis