Die Logik Vorarlberger Wildtierhaltung
Zum VN-Leserbrief „Gatterjagd“ von Hrn. Mag. Rudi Längle, VN vom 18.01.2022:
Natürliche Feinde des Rotwilds (Bären, Wölfe, Luchse), werden ausgerottet. Das natürliche Ausleseprinzip greift nicht mehr, zusätzlich wird – diesen Umstand befördernd – regelmäßig und gezielt gefüttert. Den kalkulierten „Überbestand“ haben Jäger jährlich zu erlegen. Kommen die Jäger dieser „Aufgabe“ (Abschussquote) nicht nach, vermehrt sich der Rotwildbestand und mit ihm vermutlich auftretende Krankheiten wie TBC, die sich auch auf den lokalen Nutztierbestand ausbreiten können, so sie mit dem Wildtierbestand in Kontakt kommen. Der Landesrat Christian Gantner, der Landesveterinär (Norbert Greber) und der Landesjägermeister (Christoph Breier) bringen nun erstmalig eine „konventionelle lokale Maßnahme im Silbertal“ ins Spiel, nämlich Regulierungsgatter/Tötungsgatter. Rotwildherden werden mittels Fütterung in umzäunte Gehege (Gatter) gelockt, jeder Fluchtweg wird versperrt, und dann werden die Tiere getötet. Ein unmenschliches Gemetzel ohne Anstand und ohne jeglichen Respekt vor Natur und Schöpfung, ein unsägliches Quälen von Tieren, die in Panik und Todesangst ein klägliches und unwürdiges Ende finden. Sind wir von allen guten Geistern verlassen? Eine Vorarlberger Landesregierung, die christliche Werte betont (und schweigt), genauso wie der Präsident der Landwirtschaftskammer, ein Landesrat, der in der Aufgabenstellung, nicht nur in dieser Frage, überfordert wirkt, ein Landesveterinär und ein Landesjägermeister, die diese widerwärtige Methode vollinhaltlich mittragen. Schämen Sie sich!
Klaus Gohm, Lauterach