Mitarbeiter versus Personal
Der Personalmangel geht um in den Branchen, ganz extrem gebeutelt ist die Gastronomie. Auch in meiner Ausbildung gab es damals noch nur ausschließlich „nur“ „Personal“, als ich dann weiterging musste ich Geld in ein Sparschwein werfen, wenn ich Personal statt Mitarbeiter sagte, das Geld wurde dann unter eben diesen verteilt. Das alles aus gutem Grund. Das eine ist ein negativ belastetes Wort, das andere birgt ungeahnte große Vorteile auch in psychischer Hinsicht. Das eine ist „eh nur“ das Personal, das im Personalzimmer wohnt, Personalessen im Personalraum isst und im Betrieb eine scheinbar untergeordnetere Rolle spielt. Das andere sind die Mitarbeiter, die in top Mitarbeiterwohnungen leben, den Mitarbeiterraum als Treffpunkt nutzen, in der Firma auf Augenhöhe voll eingebunden sind. Die kreativ mitgestalten dürfen, bei denen der Chef schon mal nach ihrer Fachmeinung fragt und auch selbstverständlich am Ende der Saison auf Mitarbeiterausflug fährt, eben nicht nur „Personal“! Künftig findet man dann möglicherweise auch Mitarbeiter, die gerne arbeiten und geschätzt werden, vielleicht der erste Weg gegen den akuten „Personalmangel“.
Tobias Josef Kieber, Schruns