Friedensverhandlungen

Leserbriefe / 15.02.2023 • 17:25 Uhr

Die linke Politikerin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer rufen zu Friedensverhandlungen im Russisch-Ukrainischen Krieg auf. Beide Friedensaktivistinnen bringen einen Friedenswunsch zum Ausdruck, vertauschen aber die Opfer- und Täterrolle absichtlich oder unabsichtlich. Russland hat als Angreifer den Krieg begonnen und könnte diesen jederzeit beenden. Die Ukraine hat diese Möglichkeit als Verteidiger nicht, denn das würde bedingungslose Kapitulation bedeuten und hätte auch sicherheitspolitische Folgen für die EU. Jede Verhandlung muss ein Ziel haben, wie der Frieden ausschauen soll. Erfolgreich sind Friedensverhandlungen nur dann, wenn beide Kriegsparteien Kompromisse finden und sich Ziele und Interessen annähern. Berater und Vermittler dritter Parteien sind in der Regel notwendig, um Kompromisse auszuloten und bei der Suche nach einer gemeinsamen Lösung zu helfen. Solange Russland am Schlachtfeld Erfolgschancen sieht, sind Friedensverhandlungen auf Augenhöhe ziemlich unwahrscheinlich. Nimmt die Weltgemeinschaft das Völkerrecht ernst, dann müssen die russischen Truppen aus der Ukraine abziehen. Macht der Landraub Schule, dann werden nachfolgende Generationen unruhige Zeiten erleben.

Kurt Gärtner, Wels