„Kürzung der Sozialleistungen bei Teilzeitjobs“
Zum VN-Bericht „Teilzeit soll unattraktiver werden“ vom 15. Februar:
Offensichtlich ohne wirklich fundiert zu recherchieren, schaffen es Minister immer wieder, die Bevölkerung zu brüskieren. Eigentlich wäre es doch ein Leichtes, ExpertInnen, z.B. aus den entsprechenden Ministerien, hinzuzuziehen bevor unqualifizierten Aussagen von Kabinettsmitgliedern und Wünschen von Lobbyisten (Wirtschaft) unüberlegt, spontan, lautstark und publikumswirksam nachgegeben wird. Als Beispiel möchte ich den Pflegebereich und mobilen Hilfsdienst der Krankenpflege nennen. Hier wird beinahe zu 100 Prozent in Teilzeit gearbeitet. Grund hierfür sind MitarbeiterInnen, die gerne arbeiten und gleichzeitig zu Hause Kinder oder gebrechliche Eltern betreuen. Viele würden mehr arbeiten, wenn es bessere Randbedingungen gäbe. Fehlende Kinderbetreuung u.a. lässt dies oft nicht zu. Auch ältere, bereits pensionierte MitarbeiterInnen, bringen sich aufopfernd in Teilzeit ein, sowohl im Pflegebereich als auch im mobilen Hilfsdienst. Für sie ist es unwirtschaftlich mehr zu arbeiten, weil steuerliche Randbedingungen sowie zusätzliche Beiträge für Krankenkassen kaum Mehrverdienst bedeuten. Stets wird darauf hingewiesen, dass es zu wenige Pflegekräfte gibt. Mit so einer provokanten Aussage von Minister Kocher werden Pflegekräfte vor den Kopf gestoßen. Bravo, Herr Minister! – Bestrafung der Arbeitswilligen! Verbesserung der Randbedingungen würde mit Sicherheit bewirken, dass die Zahl der Arbeitsstunden im Pflegebereich steigt und sich damit die Versorgung der Patienten verbessert.
DI Peter Matt, Obmann Krankenpflegeverein Außermontafon, Vandans