Übers Ziel ­hinausgeschossen

Leserbriefe / 13.03.2023 • 19:52 Uhr

Im Artikel des Gesundheitsexperten Armin Fidler vom 4.März in den VN hält er einleitend sinngemäß die Rücknahme von diversen Corona-Maßnahmen durch die Bundesregierung für richtig, sagt aber gleichzeitig, dass bei neuerlichem Ausbruch einer Pandemie wieder zwangsläufig auf diese Maßnahmen zurückgegriffen werden muss. Da drängt sich schon die Frage auf, ob ein anerkannter Experte, der Andersdenkende als „Schwurbler“ bezeichnet, selbst nicht mehr lernfähig ist, um auch weitere Expertisen in Betracht zu ziehen? Die Bundesregierung ruft nun zu Versöhnungsschritten auf, um die gesellschaftlichen Spaltungen, die durch diese teilweise sinnlos verordneten Zwangsmaßnahmen entstanden waren, wieder zu schließen. Aber diese „Superexperten“, die über das Ziel hinausgeschossen hatten, sind plötzlich von der Bildfläche verschwunden und nicht mehr verantwortlich. Dass Herrn Fidler als Beispiel für eine dieser nutzlosen Verordnungen, die auch enorme Kosten verursacht haben, nur das Verbot einer Segelbootfahrt in den Sinn kommt, ist milde ausgedrückt eine Verhöhnung all jener Menschen, die durch diese diktatorischen Vorschriften schon zu Schaden gekommen sind und immer noch kommen, sei es seelisch, körperlich oder finanziell. Und wenn es ihm zu denken gibt, dass sogar besser Gebildete sich „schwurblerisch“ verhalten, dann wäre es höchst angebracht, auch einmal Experten zu Wort kommen zu lassen, die nicht der Fraktion der „Unbelehrbaren“ angehören.

Franz Kogler, Bregenz