Hat die (katholische) Kirche Zukunft?

Leserbriefe / 04.05.2023 • 19:43 Uhr

Zum Bericht „10 Jahre Bischof Benno“, VN vom 29. 4. 2023:

Bischof Benno ist sicher ein empathischer den Menschen zugewandter, hochgebildeter katholischer Priester. Seine Sprache und sein Handeln sind, er ist ja ausgebildeter Psychotherapeut, friedliebend und verbindend, scharfe Worte und Konflikte meidet er. Ich selbst war, natürlich auf deutlich niedrigerem Niveau, ähnlich gepolt, bis, ja, bis ich in den 80ern einen Glaubenskurs der katholischen Kirche für Leiter priesterloser Gottesdienste absolvierte. Das Kursprogramm umfasste auch ein intensives Bibelstudium. Dabei wurde mir schnell klar, dass die katholische Kirche in Struktur und Praxis ziemlich abseits des Auftrages von Jesus Christus lag und immer noch liegt. Glasklare Aufträge und Aussagen wie „Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13) oder „Wer die Macht hat, nutzt sie rücksichtslos aus. Aber so darf es bei euch nicht sein“ (Mt 20, 25 f) berührten und prägten mich. Würde die Kirche konsequent nach Jesu Auftrag agieren, gäbe es aber wohl keine Einladungen zu Festbanketten etc. mehr, siehe (26) Erwin „Doppelter Akademiker“ Pröll ÖVP beschimpft Pfarrer – YouTube. Im Unterschied zu früher ist die katholische Kirche für die Mächtigen verzichtbar. Eine ehrliche Rückbesinnung hin zum Auftrag Jesu wäre im aktuellen politisch korrekten Alltag zwar vordergründig ein Skandal, wie Jesus damals, aber der zugegeben mühsame Weg der Zukunft, meiner Meinung nach.

Dr. Klaus König, Lauterach