Natura 2000 und Achtal-Radweg

Leserbriefe / 19.05.2023 • 17:35 Uhr

Als Anrainer und zwischenzeitlich 65-jähriger Biobiker nütze ich den Achtal-Radweg zwischen Egg und Bozenau regelmäßig und mit großer Begeisterung. Ich habe mir auch schon mehrmals die Mühe gemacht, mein Rad auf der desolaten Trasse zwischen Bozenau und Kennelbach über abgerutschte, mit Bäumen und Felsbrocken übersäte Pfade auf nicht ganz ungefährliche Weise nach Kennelbach hinauszutragen und zu schieben. Trotzdem käme es mir nie in den Sinn, den Ausbau dieses Abschnittes zu fordern. Wer einmal die unglaubliche Vielfalt und Schönheit dieses stillen Tales auf Schusters Rappen erlebt hat und sich dann vorstellt, dass dieses Tal dem Massentourismus (ähnlich der Pipeline in Bregenz, mit all seinem negativen Folgen) geöffnet wird, der kann einfach nicht mehr dafür sein. So sehr ich als ehemaliger Schwarzacher den Altbürgermeister schätze, so wenig sind dessen gebetsmühlenartigen, fast wöchentlichen Forderungen an die Landesregierung um einen Vollausbau des Achtal-Radweges für mich nachvollziehbar. Es freut mich, dass sich endlich auch die Kritiker des Ausbaus zu Wort melden und Landesrat Zadra in seiner Haltung unterstützen. Natürlich braucht es einen Radweg in den Bregenzerwald, aber dazu gibt es andere Alternativen. Lassen wir dieses Tal doch seinen tierischen und pflanzlichen Bewohnern und den wenigen Fußgängern, die sich die Mühe machen, dieses märchenhafte Natura-Gebiet zu erwandern.

Gerhard Klocker, Egg/Großdorf