Hexenverbrennung
1673 war das Jahr der Unwetter. Weingärten und Äcker wurden zerstört, heftige Wirbelstürme fegten über die Oststeiermark. Die Ernte war vernichtet! Wie war das möglich, und wer war schuld daran? Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Prompt kam es in den Jahren 1673 bis 1675 am Landgericht Feldbach zum größten Hexenprozess der Steiermark. Knapp 100 Frauen und Männer aus der Region um Riegersburg wurden vor Gericht gestellt. Damals wurden in einigen Dörfern ganze Familien ausgerottet. Als Sündenböcke mussten vor allen Menschen herhalten, die nicht der gängigen Norm entsprachen. Gefährlich wurde es auch, wenn sich jemand unbeliebt gemacht hat. Wenn man heute nicht mit dem Zeitgeist geht, wenn man anderer Meinung ist, dann wird man zwar nicht auf dem Scheiterhaufen verbrannt, aber mit Totschlagargumenten wie Islamophob, Nazi, Ausländerfeind usw. niedergemacht oder totgeschwiegen (z.B. Leserbriefe werden nicht abgedruckt). Das ist nicht nur unfair, das ist nicht nur undemokratisch, das spaltet auch die Gesellschaft, diese Risse gehen quer durch Familien. Dabei lebt doch die Demokratie von der Meinungsvielfalt und der größte Feind der Demokratie ist die heute so salonfähige Meinungsdiktatur!
Alwin Häle, Muntlix