Ein Mensch mit eigenem Lebensrecht
Zum Leserbrief „Dekadente Welt“ von M. L. Mercanton, VN 31.8.2023:
Frau Mercanton behauptet in ihrer Entgegnung auf den Leserbrief von Frau Dr. Weggemann (VN 24.8.2023): „Eine Abtreibung ist keine Kindertötung, da kein Kind, sondern ein Fötus vorhanden ist.“ Diesem tragischen Irrtum unterliegen schon viele. Dazu ist zu sagen: „Im Fall der Abtreibung wird über jemand absolut Unschuldigen die Todesstrafe verhängt. Das ungeborene Kind wird nicht als mit seinem eigenen Lebensrecht betrachtet, sondern, jedenfalls solange es ungeboren ist, als eine Sache, über die ich selbst verfügen kann. Es kommt darauf an, das Bewusstsein zu klären, dass ein empfangenes Kind ein Mensch ist, ein Individuum ist. Dass es eine von der Mutter unterschiedene – wenn auch des Schutzes ihrer Leibesgemeinschaft bedürftige – Person ist und dass es daher wie ein Mensch, weil es eben ein Mensch IST, behandelt werden muss. Wenn wir dieses Prinzip preisgeben, dass jeder Mensch als Mensch unter Gottes Schutz steht, als Mensch unserer eigenen Willkür entzogen ist, geben wir wirklich die Grundlage der Menschenrechte preis.“ (J. Ratzinger) Sehen wir denn nicht die Zeichen der Zeit? Was die Hl. Hildegard von Bingen hier sagt, betrifft uns alle, aber nicht nur unseren CO2-Verbrauch: „Das Herz des Menschen, sein Handeln, seine Unterlassungen, sein Gehorsam Gott gegenüber und sein Sündigen beeinflussen den Kosmos.“
MMag Sylvia Albrecht,
Rankweil