Wer ist ein Tunnelspinner?

Diesen Ausdruck verwendet ein Bewohner der Stadt Bregenz, welche ihre Verkehrsprobleme dank des Pfändertunnels und des Weidachtunnels auch mit Steuergeldern gelöst hat. Wie ginge es heute in Bregenz zu, wenn diese Bauwerke nun nicht vorhanden wären? Die Tatsache, dass jeden Tag zu Stoßzeiten an den Zufahrten zur Bärenkreuzung in Feldkirch kilometerlange Fahrzeugstaus Zeitverzögerungen von einer halben Stunde und damit verbundene Abgasbelastungen verursachen, scheint in Bregenz wohl nicht angekommen zu sein. Pendler aus den Seitentälern von Bludenz und dem hinteren Walgau, für welche die Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel einen wesentlich höheren Zeitaufwand als die Einrechnung der Stehzeiten bedeutet, werden kaum motiviert sein, auf ihr eigenes Kraftfahrzeug zu verzichten.
Auch wenn künftig alle Fahrzeuge mit klimaneutralem Antrieb unterwegs sein werden, wird sich der Individualverkehr nicht wesentlich vermindern. Die Bewohner von Randgebieten von Frastanz und Tisis sind an allen Werktagen mit dem Ausweichverkehr geplagt, hier gäbe es ein Betätigungsfeld für „Klima-kleber“, für welche man Verständnis aufbringen würde. Der Mehrheit der betroffenen Anwohner dieser Verkehrsadern ist es nicht „wurscht“, wenn sie die Abgase und die Lärmbelästigung schlucken müssen.
DI Robert Häusle,
Feldkirch