Zumutbare Arbeit

Leserbriefe / 10.01.2024 • 17:47 Uhr

Zum Kommentar von Rainer Keckeis „Plädoyer für die Arbeit, VN vom
2. 1. 2024:

Ich sage Plädoyer auch für Rainer Keckeis. Was versteht man unter zumutbarer Arbeit? Definition von Google: Eine Beschäftigung gilt als zumutbar, wenn auf die körperliche Fähigkeit der arbeitslosen Person Rücksicht genommen wird und die Arbeit weder die Gesundheit noch die Sittlichkeit gefährdet. Aha, interessant. Also würde das heißen, ich, Buchhalterin, darf nicht in den OP-Saal als Chirurg einchecken, um eine Operation vorzunehmen. Kapiert. Aber dazwischen liegen unzählige zumutbare Arbeiten, denen ich gerecht werden kann. Zudem behaupte ich, Arbeit löst viele Probleme der heutigen Gesellschaft, macht zufrieden, stolz, und auch das Selbstbewusstsein wird gestärkt. Nun darf ich Herrn Keckeis zitieren: „Dass heute eine Familie mit drei Kindern im besten Fall bis zu 40.000 Euro jährlich netto an Hilfestellung durch den Steuerzahler erhalten kann, ist gut für sie und eine Auszeichnung für unseren Wohlfahrtsstaat. Die Tatsache aber, dass viele Vollzeit beschäftigte Arbeitnehmer nur auf ein Brutto-Jahreseinkommen in dieser Höhe kommen, ist nicht unbedingt motivationsfördernd für die arbeitende Bevölkerung.“ Dazu fällt mir nur noch ein Aussage ein, unlängst gehört: Warum soll ich arbeiten, wenn auch ohne Arbeit 1100 Euro ganz chillig auf meinem Konto landen? Dazu fällt mir nichts mehr ein, oder Moment, das wäre vermutlich nicht ganz druckreif.

Maria-Luise Thöny, Hohenems