Ist Faschismus

Leserbriefe / 31.01.2024 • 18:51 Uhr

„nur“ rechts?

Nüchtern zusammengefasst handelt es sich um Faschismus, wenn Gruppen/Parteien/Organisationen – auch religiöse –, meist von einem „starken“ Mann geführt, ganz bewusst zwischen „wir“ – die genau wissen was gut ist – und den „Anderen“, die dagegen und damit böse sind, scharf differenzieren sowie, und das ist entscheidend, das Existenzrecht absprechen. Die katholische Kirche im Mittelalter, die in völliger Perversion des Evangeliums „Ketzer“ auf dem Scheiterhaufen verbrannte, die Islamisten heute, die „Ungläubigen“ den Kopf abschneiden und das Lebensrecht absprechen, Hitler, Mussolini und die anderen klassisch „rechten“ rassistischen Verbrecher, aber auch Lenin, Stalin, Mao und Pol Pot, die im Sinne der „reinen“ linken Lehre Millionen Unschuldige in den Tod schickten. Also, es gab und es gibt linke, rechte aber auch „religiöse“ Faschisten. Aktuell sind Putin, Kim in Nordkorea, Xi in China, die iranischen „Theokraten“ faschistische „Highlights“. Der Weg zum Faschismus beginnt aber nicht selten schleichend, wie z. B. bei den so genannten deutsch-nationalen Bewegungen in D und Ö im 19. Jahrhundert. Üble Charaktere wie Trump, Erdogan und Orban wirken mit ihrer Rhetorik und dem Verächtlichmachen sowie Unterdrücken Andersdenkender als Wegbereiter des Faschismus. Auch sektenartige politische Aktivisten mit vordergründig guten Absichten, die anderen ihre „reine“ Lehre aufzwingen wollen, sind ansatzweise faschistisch.

Dr. Klaus König, Lauterach