NATO

Zum Bericht „Die NATO rüstet wieder auf“, VN vom 15. 2. 2024:

Es ist erstaunlich wie schnell die Europäer nach Donald Trumps üblichen, ungehobelten Aussagen – „er werde die Europäer bei einem Angriff von Russland nur schützen, wenn sie die vorgesehenen 2 % vom Bruttoinlandsprodukt für die Verteidigung ausgeben“ – bei Fuß stehen.

Dass Trump auch noch von Angriffsermutigung an Russland gegen bezahlungssäumige NATO-Mitgliedsstaaten krakelte, hat bei der US-Amerika-hörigen EU eine Schockstarre ausgelöst. Der NATO-Generalsekretär Stoltenberg spricht jetzt nur mehr vom Aufrüsten, und der deutsche Verteidigungsminister Pistorius möchte längstens in zehn Jahren kriegstauglich gegen Russland sein.

Dass einige ganz Schlaue bereits von einer EU-Atombombe träumen, ist der Gipfel der Dummheit. Das derzeitige Kriegsspielen hat längst das Ausmaß des kalten Krieges nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht und die Spirale scheint sich weiter zu drehen. Ganz offensichtlich haben aber die letzten westlichen Experten und Optimisten begriffen, dass in der Ukraine mit den Hunderten zur Verfügung gestellten Milliarden nicht gewonnen, sondern nur gestorben und zerstört wird.

Sollte Donald Trump wieder in das Weiße Haus einziehen, wird die EU zum Alleinunterhalter im Ukrainekrieg und nachfolgendem Wiederaufbau. Dass bei der anhaltenden Kriegsrhetorik logische Lösungen, wie „Waffenstillstand oder Friedensgespräche“ keine Alternative sind, scheint den Kriegsgelüsten geschuldet zu sein.

Alfred Fuchs, Dornbirn