Klimanotstand und Asfinag

Conrad Amber
Die Asfinag ist einer der großen Waldbesitzer Österreichs, denn Tausende Kilometer der Straßenbegleitflächen sind naturangesamte, standortbeheimatete Mischwaldstreifen. Trotzdem geht die Asfinag mit diesen landschaftsprägenden Naturflächen im Jahresritual – unter dem Deckmantel der Verkehrssicherheit – dramatisch schadend um. Dabei steht den Aktionisten oft keinerlei Wissen im Weg, wie vielfach demonstriert. Waldränder werden jährlich weiter zurückgedrängt, gesunde Randbäume gefällt. Auf den Rastplätzen wurden die beschattenden Baumbestände stark ausgedünnt oder entfernt. Bei Dornbirn und Hohenems werden rigoros naturnahe Baumbestände extrem ausgelichtet, Windschutzbaumreihen unterhalb vom Straßenrand gekappt. Die Straßen durch Bludenz wurden in eine Betonwanne gegossen, fast alles Grün vernichtet und man wundert sich, warum dort die höchsten Temperaturen Vorarlbergs gemessen werden. Auf der S16 werden gesunde Waldhänge gerodet oder auf Stock gesetzt, selbst die hangfestigenden Haselnuss-Sträucher. Die dadurch einsetzenden Hangrutschungen werden danach mit aufwendigen technischen Hangverbauten korrigiert. Jährlich werden intakte Naturflächen zerstört. Bäume bieten Schutz gegen Seitenwind, sind Feinstaubfilter, CO2-Speicher, Lärmdämmer, Lebensraum, Wasserspeicher und Kühlfaktor und dies wird ausgeblendet oder verdrängt. Frage: Wer kontrolliert das klimaschädliche Tun der Asfinag? Ein Beispiel könnte man an vielen Landesstraßen nehmen, die vorbildlich „mit“ der Natur also mit gesunden Gehölzrändern erhalten werden. Mit entsprechendem Augenmaß und Fachwissen über Baumschnitt und Waldpflege würde bestehende Natur geschont und beträchtlich Geld gespart werden!
Conrad Amber, Dornbirn