Kiew ärgert sich
über den Papst
Zum VN-Bericht vom 11. März 2024:
Alle, die bisher von Papst Franziskus begeistert sind, sollten bei ihrer Bewunderung bleiben, auch wenn bei ihnen sein Rat zum Krieg Russland – Ukraine ebenso auf Unverständnis stößt wie bei Ukrainern. Man sollte stattdessen sehen, dass sein Wort genau den Geist der Bergpredigt trifft. Papst: „Ich denke, dass der stärker ist, der die Situation erkennt und der an das Volk denkt, … an die zunehmend vielen gefallenen Männer der Ukraine … und der den Mut zur weißen Flagge hat und zu Verhandlungen.“ Das ist freilich nicht der Geist, in dem der ukrainische Außenminister sagt: „Der Stärkste ist derjenige, der im Kampf zwischen Gut und Böse auf der Seite des Guten steht und nicht versucht, die Bösen auf die gleiche Stufe zu stellen und dies Verhandlungen zu nennen.“ Papst Franziskus hält dagegen: „Stärker und zugleich klüger ist der, der den Mut hat, zu verhandeln.“ Weitergedacht: Denn ein tragfähiger Sieg ist ein Sieg, in dem die Feindschaft selbst besiegt (überwunden) wird. Das war nach dem Ersten Weltkrieg nicht der Fall und genau deshalb kam es zum Zweiten Weltkrieg. Erst durch die „An-Näherungen“ in der Folgezeit konnte es in Europa zu Frieden kommen, weil damit die „Feindschaft“ selbst besiegt werden konnte und nicht nur der Feind.
Peter Mathei, Alberschwende