Golm Vorzeigeprojekt in Nachhaltigkeit?

Leserbriefe / 27.03.2024 • 18:10 Uhr

Mit nur einem, nur zu 30 % mit Solarenergie betriebenen Sessellift schafft man in Vorarlberg eine Auszeichnung für Nachhaltigkeit. Vermutlich ein verfrühter Aprilscherz. Nur 30 km von uns entfernt wird eine Seilbahn mit Bergrestaurant schon mehrere Jahre zu 100 % mit Solarenergie betrieben. Somit ist die Auszeichnung am Golm eine Lächerlichkeit. Schaut man etwas weiter, nach Andermatt, da werden Schigebiete mit Vor Ort erzeugtem Solar- und Windstrom betrieben. Also ein Beweis mehr, dass Nachhaltigkeit möglich und wirtschaftlich ist. Und über die Optik der vier Windräder auf 2300 m inmitten des Schigebiets spricht schon lange keiner mehr. Ganz im Gegenteil, damit wird für den Beweis des nachhaltigen Skibetriebs geworben. Bei uns nicht möglich, denn ein 80m hoher Seilbahnmast ist nicht ortsbildstörend, ein 46m hohes Windrad jedoch schon. In Vorarlberg und Westösterreich gibt man sich mit ein paar Alibihandlungen zufrieden und steckt im Verhältnis mehr Geld in ein mediales Spektakel als in die Umsetzung vernünftiger Projekte. Und wenn man in Vorarlberg-Heute hört, dass ausgezeichnete Projekt 10 Jahre zur Umsetzung gebraucht hat, kann sich jeder hochrechen wie lange es dauern wird, bis wir dort sind, wo wir hin sollten.

Werner Nessler, Nüziders