Macron – der starke Mann Europas
Leserbrief zum VN-Artikel „Russland darf nicht gewinnen“ vom 2. 5. 2024. Das Credo Macrons, im „Notfall“ französische Truppen in die Ukraine zu entsenden, ist befremdend. Sein Wunsch, dass Russland den Krieg nicht gewinnt, wird kaum Realität werden. Viele EU-Staaten und selbst die USA haben erkannt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die militärische Niederlage Selenskyis kommt, da seine Truppen erschöpft und Material Mangelware sind. Die Front mit Russland ist ca. 1000 km von den Anlieferungszentren der Militärhilfe (Militärflughäfen, Truppenstützpunkte etc.) entfernt. Das ist etwa die Strecke von Paris bis Wien, die laufenden Angriffen der Russen ausgesetzt ist. Schon im Zweiten Weltkrieg war der Nachschub das größte logistische Problem der Deutschen.
Macrons Wunsch einer „strategischen Autonomie“ Europas, bleibt angesichts der laufenden Probleme in der EU noch lange ein Traum. Seine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China, aber ohne Russland, entbehrt jeder Logik. Auch die Umstellung auf „Kriegswirtschaft“ bringt der EU keine Nachhaltigkeit. Außer den Waffenproduzenten wird damit niemand Geld verdienen.
Dafür wird die Gefahr eines Dritten Weltkriegs für uns alle größer. Wenn die ersten toten französischen Soldaten aus der Ukraine heimkehren, wird vielen bewusst werden, dass sich ein solcher Einsatz rächt. Politisch wird Macron das nicht überleben und ein Beitritt der Ukraine zur EU und der NATO in noch weitere Ferne rücken.
DI Richard Schmidt, Frastanz