Was soll man wählen?
Vor über 2000 Jahren ist gepredigt worden, wie Frieden entsteht. Hört noch jemand auf diese Stimme? Zum Frieden und zur Versöhnung sind wir berufen, und dafür sind große Opfer gebracht worden. Auf jede provokative Aktion erfolgt eine Reaktion mit fraglichen Erfolgsaussichten. Hauptsache, man lässt sich nichts gefallen. Nach dem Motto Aug um Aug … Unsere Oberen meinen, mit Stärke punkten zu können. Wer von der vorhin genannten Stimme nichts hält, kennt keinen anderen Weg. Die Geschicke dieser Welt liegen nicht in Menschenhand. Die großen Schlachten der Vergangenheit, Vietnam, Afghanistan, Irak, Syrien sind allesamt erfolglos mit viel Überheblichkeit geschlagen worden. Das allein sollte diesem Treiben Einhalt gebieten. Frieden muss verhandelt werden. Wer freiwillig auf etwas verzichtet, ist nicht der Verlierer, sondern der Souverän. Denn Hochmut kommt vor dem Fall. Obige Kriege waren Kriege zweier verschiedener menschlicher Systeme, eines kämpft um Reputation, das andere ist ebenso krank. Wer diesen Frieden wünscht, wählt heute die entsprechenden Parteien. Nur wenn diese Parteien an der Macht sind, wird es nicht besser, sondern noch ärger. Welch ein Dilemma! Dasselbe gilt für die Flüchtlingsströme. Hört jemand, dass in den globalen Süden investiert wird? Nein, wir verpulvern lieber unser Geld und hören von menschenverachtenden Abschottungsmaßnahmen.
Doris Hämmerle, Lustenau