Deutsche Waffen gegen Ziele in Russland

Leserbriefe / 05.06.2024 • 18:29 Uhr

Zum VN-Bericht von 1. 6. 2024:

Die Ukraine hat natürlich das Recht, sich auch auf russischem Boden zu verteidigen. Mit den unrealistischer Aussagen einiger westlichen Politiker „die Ukraine muss den Krieg gewinnen“ wird das Land aber nur weiter ausgeblutet und zerstört. Dass die Ukraineunterstützung mit Stahlhelmen begonnen und bereits Lieferungen von Panzern, Flugabwehr und Kampfflugzeugen erreicht hat, ist ein Zeichen der Hilflosigkeit der Kriegsbefürworter. Auf die Debatte, von der EU ausgehend, russische Raketen abzuschießen – Macron spricht sogar von Entsendung seiner Soldaten – und die Freigabe russische Ziele anzugreifen wird Putin, der mehrmals vorm Überschreiten von roten Linien gewarnt hat, wegen seines Glaubwürdigkeitsverlusts reagieren müssen. Das könnte das Kriegsgeschehen vom Vorgarten der EU in die eigenen Gärten der Westeuropäer verlagern. Selenskyj wird den mehrheitlich russisch besiedelten und bereits zerstörten Donbas für einen Frieden oder Waffenstillstand abgeben müssen. Seine Forderung, „alle russischen Soldaten müssen vor Friedensgespräche mit Russland die Ukraine verlassen“, ist eine Selbstvernichtung. Seinem Ziel und der einzigen Überlebensmöglichkeit der Ukraine, „die Nato in den Krieg zu verwickeln“, kommt er aber immer näher. Dass die US-Amerikaner diesbezüglich keine Probleme haben, sie haben ihre Kriege wie in Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan oder Syrien immer tausende Kilometer von ihrem Hoheitsgebiet entfernt geführt, haben viele Europäer noch nicht realisiert.

Alfred Fuchs, Dornbirn