Atomkrieg verhindern
Zum Leserbrief „Atomkrieg verhindern“ von Roland Geiger, Buch, in der VN vom 22.07.2024:
Klar umrissen schildert Roland Geiger die derzeitige Situation der EU. Die sogenannte Friedenspolitik der EU ist komplett aus dem Ruder gelaufen. Wenn man dauerhaft in Frieden zusammenleben will, muss mit dem Gegenüber auf Augenhöhe über ein faires Abkommen verhandelt werden. Den jetzigen EU-Akteuren müsste man zurufen: „Lernens Geschichte!“
Denn Russland hat schlechte Erfahrungen mit seinen Nachbarn im Westen. Der Nichtangriffspakt von 1939 zwischen Deutschland und der Sowjetunion hielt nur kurze Zeit, nämlich ganze zwei Jahre. Auch das Abkommen von Minsk aus dem Jahre 2014 wurde inhaltlich nie umgesetzt. In meinem VN-Leserbrief vom 1. August 2014 (!) „Hetzt uns Amerika in den 3. Weltkrieg?“ wies ich auf die kommende Kriegsgefahr hin. Auch der bekannte Historiker Christopher Clark thematisierte bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele die reale Gefahr einer Ausweitung des Krieges. Es ist daher erstaunlich, wenn Friedensbemühungen eines EU-Ratspräsidenten, mit fundierten Kenntnissen über Russland, verteufelt und boykottiert werden. Täglich sterben Menschen auf beiden Seiten. Statt aufzurüsten, muss alles unternommen werden, um die Waffen zum Schweigen zu bringen. Wo sind die früher viel beschworenen europäischen Werte heute geblieben? Da kann ich dem jüngsten Kommentar von Günther Greindl, österreichischer General i.R., vollinhaltlich zustimmen: „Ist über Frieden reden ein Verbrechen?“
Robert J. Bösch, Lustenau