„Rechtsruck –

Leserbriefe / 17.09.2024 • 19:12 Uhr

warum?“

Zum Leserbrief von Günter Amann, VN vom 14./15.9.2024:

In seinem Leserbrief sucht Günter Amann Antworten auf die Frage nach dem Grund des „Rechtsrucks“ in Österreich. Meine Antwort ist: Ich glaube, dass die Ausrichtung der links gerichteten Parteien teilweise so weit nach links zielt, dass der Rechtsruck eher eine Abwehr bestimmter „linker“ Positionen ist als das Kämpfen für rechtsextremes „Gedankengut“. Beispiele: Die Gender-Politik veranlasst viele zum lauten Bekenntnis zu „Mann“ und „Frau“; also Biologie vor Ideologie! Dazu gehört die deutliche Abwehr des Ansinnens, die Geschlechtsbestimmung auch der subjektiv gefühlten Wahl der Person zu überlassen. Und: Dass der Schwangerschaftsabbruch als „Gesundheitsleistung auf Krankenkassa“ bewertet werden soll, ist eine ethische Katastrophe. Und: Bei allem Einverständnis zum „Sozialen“ trauen viele den „Rechten“ besser zu, dass sie in Gerechtigkeit den möglichen Missbrauch unterbinden.

Und: Es ist nicht gegen die Würde des Menschen, dass Staaten dadurch definiert sind, dass sie „Grenzen“ haben und dass sie in der Einheit Europas und der Welt ihre je eigene Identität samt Geschichte und Wirtschaft subsidiär (!) bewahren wollen. Und schließlich: Die moralische Abwertung bis Verachtung von „Rechten“ zeugt nicht selten von einer moralischen Überheblichkeit von „Linken“ und Andersgesinnten und führt gerade deshalb zu einer Selbststärkung von nach „rechts“ Ausgerichteten.

Peter Mathei, Alberschwende