Kickl ist nicht wählbar
Was dieser Mann – ein evtl. angehender Staatsmann – alles von sich gegeben hat, muss zu denken geben. Beim Neujahrstreffen 2024 hat sich Kickl in einer noch nie dagewesenen Art und Weise so unverhohlen gegen die Demokratie gestellt: Er sieht sich als „Volkskanzler und alle anderen als „Volksverräter“. Einige davon setzt er sogar auf eine „Fahndungsliste“. In der diesjährigen Aschermittwochrede machte er in einer Halle voll kreischender Fans den politischen Gegner mit üblen Untergriffen und Hasstiraden verächtlich. BK Nehammer nannte er „die größte
Plage der Nation“, BM Michael Ludwig einen „Corona-Stalinisten, und eine besondere Aversion zeigte er gegenüber BP Van der Bellen, als er ihn eine „senile Mumie“ und den „größten Staatsgefährder“ bezeichnete.
Und seit ein paar Wochen wirbt die FPÖ mit einem Plakat, das es in sich hat: „Euer Wille geschehe“. Hier hört sich der Spaß auf, denn das ist nichts anderes als Respektlosigkeit gegenüber dem zentralen Gebet im Christentum. Auch scheut er sich nicht zu sagen, „man könne die Todesstrafe einer Volksabstimmung unterziehen“. Kickl will die Demokratie aushebeln, nach dem Muster von Orban. Jemand, der nur destruktiv ist und nur zerstören will, kann keine Verantwortung für das Land übernehmen. Kickl – und seine FPÖ – sind nicht wählbar.
Paul Dressel, Nüziders