„Kranke Häuser und kranke Kassen?“

Leserbriefe / 09.10.2024 • 19:05 Uhr

Ich bin jetzt schon seit 20 Jahren im „Gesundheitssystem“ tätig, als Physiotherapeutin. Aber das, was meinem Freund im Sommer 2024 passiert ist, habe ich noch nie erlebt. Motorradunfall, nur teilweise gut versorgt in einem Tiroler Krankenhaus, meine Hinweise auf ein nicht richtig versorgtes Schlüsselbein wurden ignoriert. Einige Knochenbrüche wurden gar nicht festgestellt (nur der Verdacht des Ersthelfers wurde mit Röntgenbildern bestätigt). Zuhause in Vorarlberg wurden dann aufgrund von starken Schmerzen und Schwellungen weitere Bilder gemacht und die gebrochenen Knochen teilweise operativ und mit Gips versorgt. Somit war er zwei Monate an den Rollstuhl gefesselt. Danach gute Reha mit viel Physiotherapie (diese war von Beginn an mehrere Stunden in der Woche nötig). Nach ziemlich genau drei Monaten kommt ein Brief von der ÖGK, in dem zu lesen ist: „Unser medizinischer Dienst hat ihren Fall geprüft und es besteht kein Grund für eine Verlängerung des Krankenstands.“ Diese Aussage von einem vermutlich nicht-medizinisch ausgebildetem Angestellten der österr. Gesundheitskassa ist eine Riesenfrechheit. Einmonatige Wunderheilung nach über 10 Knochenbrüchen mit zusätzlicher Entzündung in einem Operationsgebiet? Geht schon, er zahlt ja seit ewig brav ins Gesundheitssystem ein (im Gegensatz zu …) Ein weiterer Pluspunkt für den Sieger der diesjährigen Nationalratswahl!

Babsi Hoffmann, Partenen