Hilfe!

Leserbriefe / 10.11.2024 • 21:33 Uhr

Wie wahrscheinlich vielen in unserem Land, in dem wir – im Vergleich mit der Welt – in einem Paradies daheim sind, ist es mir ein Bedürfnis zu helfen, wenn ich erfahre, dass Not herrscht. Verschiedenste NGOs unterstütze ich regelmäßig finanziell und bin auch bereit, bei aktuellen Notfällen/Katastrophen meinen Beitrag zu leisten. Aber – nahezu täglich treffen bei mir an mich adressierte Postsendungen von Hilfsorganisationen ein, von deren Existenz ich teilweise noch nie etwas gehört habe. Dass alle um Unterstützung betteln, finde ich noch normal. Aber die „Köder“, mit denen ich überflutet werde, sind mir unerträglich. Ich besitze inzwischen einen Fundus von über 30 Kugelschreibern, doppelt so vielen Glückwunschkarten, Notizblöcken verschiedenster Formate, Briefpapier, Einkaufstaschen, Socken, Gartenhandschuhen, Stickern aller Art etc. Wie gesagt, zu helfen fühle ich mich verpflichtet, aber wenn meine Spende für solches „Glump“ verwendet wird, dann fühle ich mich veräppelt. Das Zeug zurückzuschicken ist eigentlich nicht möglich, die Post entsorgt es. So habe ich mich entschlossen, keine dieser Hilfsdienste mehr zu bedienen und stattdessen lieber mit einer Freundin auf einen Kaffee zu gehen.

Gertraud Sucher, Lustenau