Woker oder „Trump“- Narzissmus?
Vor Kurzem hatte ich ein eher kontroversielles Gespräch mit einem sehr selbstbewussten jungen Mann, das dieser, weil ich „unbelehrbar“ war, mit der Bemerkung schloss: „Die Meinung alter weißer Männer ist so und so irrelevant“. Kurz danach fand ich im Netz ein interessantes Kurzreferat des Neurowissen-schaftlers und Psychiaters Raphael Bonelli, das mir half, das Verhalten des erkennbar woken jungen Mannes zu verstehen. 1. Wokismus ist ideologisch, die Realität zweitrangig, 2. Wokismus ist „antinormal“, ein schlichter heterosexueller (alter) weißer Mann ist quasi „präfaschistoid“. 3. Wokismus beschuldigt gezielt nicht-woke Menschen, z. B. als toxische weiße Männer. 4. Wokismus denkt in Kasten, z. B. „Normfrau“ „woke-wertig“ unten, „Transgenderfrau“ oben. 5. Wokismus ist moralisierend, z.B. ist ein unbelehrbarer Heteromann, der auf Frauen statt auf Männer oder Transmenschen steht, faktisch schon böse. 6. Wokismus „pflegt“ geschickt eine aggressive Opferrolle und macht unauffällig „normalen“ Menschen konsequent ein schlechtes Gewissen, weil sie „normal“ sind. Wokismus ist somit nichts anderes als schöngeredeter Narzissmus, also krank. Die breite Mitte der Menschen spürt das instinktiv und fällt dann (leider) zu einem hohen Prozentsatz auf „kernige“ Populisten der Marken Trump und „Micro-Trump“ (z. B. Kickl) herein. Als notorischer Optimist hoffe ich allerdings immer noch, dass wir alle durch Schaden klüger und nicht dümmer werden.
Dr. Klaus König, Lauterach