Schweizer stoppen Autobahnausbau
Das Schweizer Volk stimmt mit 52,7 % Nein-Stimmen-Anteil bei 45,1 % Stimmbeteiligung gegen den milliardenschweren Autobahnausbau! Erstaunlich, dass sogar in der Stadt St. Gallen die Nein-Stimmen überwiegen, obwohl das Autobahnprojekt „zur Entlastung“ ein Tunnelbau gewesen wäre. Die Sogwirkung der geplanten S18/CP erhöht die Angst vor überbordendem Transitverkehr. Das Abstimmungsergebnis ist verbindlich und stoppt den Autobahnausbau für sechs vorgesehene Milliardenprojekte. In Österreich führte die Ansage von Ministerin Gewessler zum Stopp des österreichischen Autobahnausbaus zu Protesten und einer politischen Hexenjagd auf ihre Person (S18/CP). Aktuell fordern alle neun Bundesländer in der Landeshauptleutekonferenz trotz Budgetloch immer noch für den im Bundesstraßengesetz verankerten Autobahnausbau (Autoland!). In der Schweiz entscheidet die Bevölkerung bei freien Wahlen und fordert die Verkehrswende gegen den Willen der Politik verbindlich ein. Die Studienergebnisse, dass das Auto weitaus größere gesellschaftliche Schäden verursacht als bisher angenommen, wirken. Warnungen von 340 Verkehrsexperten unmittelbar vor den Wahlen, dass Autobahnausbau langfristig zu mehr Stau und Verkehr führen würde, überzeugten scheinbar das Wahlvolk. Auch in der Schweiz werden die übermäßigen Mittel im Straßenfinanzierungstopf kritisiert und durch Gesetzesänderung für den Ausbau der Verkehrswende gefordert. Als Ersatz zur S18/CP gilt auch im Ländle das Angebot unseres Verkehrsministeriums zur Bundesfinanzierung leistungsfähiger Landesstraßen, für alternative, schonendere Verbindungen beider Rheintalautobahnen.
Eugen Schneider, Lebensraum Zukunft Lustenau – Unteres Rheintal, Lustenau