Ausgrenzung

Leserbriefe / 18.12.2024 • 19:27 Uhr

Es ist mir ein Rätsel, was Bürgermeisterin Kaufmann dazu gebracht hat, am Postplatz in Dornbirn Barrikaden auf die Bänke anbringen zu lassen, damit vor allem obdachlose Menschen dort nicht mehr liegen können. Obdachlose Menschen gibt es in jeder Stadt und mehr denn je, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein solches „Problem“ mit dermaßen herzlosen und unmenschlichen Methoden gelöst werden sollte. Mit ein bisschen Zusammenhalt und gutem Willen ist es möglich, eine andere Atmosphäre zu schaffen. Wir alle wären gut beraten, mehr Mut und Nächstenliebe an den Tag zu legen, und einem Menschen in einer schwierigen Situation Verständnis entgegenzubringen und Hilfe anzubieten. Oft genügen kleine Gesten wie ein aufmunterndes Wort oder ein „Coffee to go“. Das wäre auch eine Vorbildwirkung für unsere jungen Menschen. Ich möchte nicht wissen, wie sich dieser Trend weiterentwickeln könnte. Sind die nächsten Ausgegrenzten dann die Alten, die „nicht mehr ganz Fitten“, Andersartige etc.? Wir Menschen sollten uns gegenseitig mit Akzeptanz, Respekt und Mitgefühl begegnen. Wenn wir unsere Mitmenschen so behandeln, wie wir das gerne selber hätten, wäre es eine ganz einfache Sache, kostet nichts und bringt immens viel für jeden Einzelnen und die gesamten Gesellschaft.

Carmen Ender, Dornbirn