Leserbrief: Monstertunnel

Frau Canaval bringt es in ihrem Leserbrief (VN 6. 3. 25) auf den Punkt, wenn sie von der „Monstertunnelspinne“ schreibt. Auch das Foto in diesem Zusammenhang spricht Bände. Wie wenig zukunftstauglich dieser Tunnel im Sinne einer Verkehrswende sein wird, hat auch Prof. Harald Walser in seinem VN-Kommentar unter dem Titel „Tunnel-Albtraum“ (VN 7. 3. 25) am Beispiel von Zell am See sehr anschaulich geschildert. Statt der beabsichtigten Entlastung brachte der Tunnel dort eine Verdoppelung des Verkehrs. Was das einst idyllisch gelegene Feldkirch durch den Straßenbau schon verloren hat, kann man erahnen, wenn man unter der säulengestützten Straße durch die Illschlucht steht. Die ehemals archaische Schlucht-Landschaft wurde zu einem unwirtlichen Ort. Die Bauten und Landschaftseingriffe rund um das geplante Tunnelportal sind monströs. Mit der Untertunnelung werden die Abgase und der Verkehr nur verlagert und zudem werden große Folgekosten verursacht. Sparen ist da kein Thema. Alte Ansichten von Feldkirch können in Erinnerung rufen, wie eine intakte Landschaft aussieht. Es wird die Zeit kommen, in der, wie bei den kaputt verbauten Flüssen, alles mit großem Aufwand wieder abgerissen und renaturiert wird, weil die Menschen aus Fehlern gelernt haben und lebensfeindliche Mobilität besseren Konzepten weichen musste.
Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn