Belastungsprojekt

Leserbriefe / 17.03.2025 • 19:06 Uhr

Wenn versucht wird, uns das Projekt Stadttunnel alias Tunnelspinne in Feldkirch als Entlastungsprojekt zu verkaufen, dann entspricht das leider nicht der ganzen Wahrheit. Es käme durch den Bau nicht zu einer Reduktion des Verkehrs durch Feldkirch, sondern zu einer Verschiebung und Verlagerung an verschiedenen Orten Feldkirchs. Laut Verkehrsmodell des Landes Vorarlberg stünde der Reduktion des Autoverkehrs auf der Bärenkreuzung um 25 % beispielsweise eine sofortige Mehrbelastung in Tosters gegenüber. Im Alberweg, der direkt in das Ortszentrum von Tosters führt, 2400 PKW zusätzlich, aber nicht pro Jahr, sondern pro Tag. Dies entspricht einer Steigerung um etwa 50%. Die anfängliche Reduktion auf der Bärenkreuzung würde in wenigen Jahren wieder „verdunsten“, denn der Stadttunnel würde zusätzlichen Verkehr anziehen. Er würde das Erdklima weiter anheizen, unverhältnismäßig Boden verbrauchen, wertvolle Natur zerstören, das Landesbudget belasten und damit uns alle. Der Bau des Tunnels wäre – über unsere Generation hinaus – eine nicht verantwortbare Belastung für unsere Kinder und Enkelkinder. Stoppen wir das Belastungsprojekt und investieren wir die freiwerdenden Gelder in öffentliche Verkehrsmittel, in die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, in den Umbau von Straßen in Lebensräume, auch für Fußgänger und Radfahrerinnen, in eine zukunftstaugliche Mobilität für uns alle.

Hubert Feurstein, Zwischenwasser