Leserbrief: Europas Sicherheit braucht eine realistische Verteidigungspolitik

Leserbriefe / 23.03.2025 • 15:50 Uhr
Leserbrief: Europas Sicherheit braucht eine realistische Verteidigungspolitik

Der Kommentar von Harald Walser in den Vorarlberger Nachrichten zeigt eine gefährliche Naivität: Er warnt vor „konzeptloser“ Aufrüstung, doch genau diese Denkweise hat Europa sicherheitspolitisch geschwächt. Wer glaubt, Frieden entstehe durch Dialog allein, ignoriert die Realität. Abschreckung schafft Sicherheit: „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor“ – dieses Prinzip hat sich historisch bewährt. Ohne militärische Stärke bleibt Diplomatie wirkungslos. Die Ukraine verhandelte 2014 – und verlor die Krim. Erst durch Waffen konnte sie sich 2022 verteidigen. Europas Sicherheit hängt nicht von Appellen an „Vertrauen“, sondern von Abschreckung ab. Europäische Eigenständigkeit statt Abhängigkeit: Walser kritisiert höhere Verteidigungsausgaben, doch das Problem ist nicht die Höhe, sondern die Zersplitterung. Europa muss seine Rüstung koordinieren, um unabhängig von den USA zu werden. Abrüstung wäre keine Friedensstrategie, sondern eine Einladung für Aggressoren. Mehr Waffen bedeuten mehr Sicherheit: Die Annahme, dass Aufrüstung Kriege verursacht, ist historisch widerlegt. Kriege entstehen, wenn ein Aggressor glaubt, dass sich sein Gegner nicht wehren kann. Europas Alternative ist klar: entweder eine starke, wehrhafte Union – oder Abhängigkeit und Verwundbarkeit.

Hans Mohr, Dornbirn