Leserbrief: Einsparungen auf dem Rücken von Familien

Seit 48 Jahren betreuen wir unseren körper- und geistig behinderten Sohn mit viel Mühe und Entbehrungen im täglichen Leben. Die Caritas-Werkstätte Ludesch betreut unseren Sohn und leistet hervorragende Arbeit. Durch Leistungskürzungen durch das Land Vorarlberg müssen wir in Zukunft an mehreren Fenstertagen und in den gesamten Herbstferien unseren Sohn aufgrund dieser Einsparungen zu Hause betreuen. Warum diese Leistungskürzungen auf dem Rücken von uns Eltern, welche den mehrfach behinderten Sohn seit 48 Jahren zu Hause betreuen und nicht in eine Institution abgegeben haben (dem Land dadurch ein Mehrfaches an Geld erspart haben), erfolgen, ist für uns unverständlich! An die Verantwortlichen der Landesregierung: Überlegen Sie sich diese Maßnahme nochmals. Wir sind nicht die Verursacher dieser angespannten finanziellen Situation im Land. Wir laden Sie gerne zu uns nach Hause ein, damit Sie einmal den Alltag mit unserem behinderten Sohn erleben. Spätestens dann wissen Sie, was Sie mit diesem Sparkurs uns und damit auch vielen Eltern antun. Dann würde Ihnen bewusst werden, dass Sie hier an der falschen Stelle den Sparstift ansetzen. Der Glaube an Ihre christlich-soziale Partei ist uns vollends abhandengekommen. Dass solche für uns Eltern schwerwiegende Entscheidungen vom Land an die Caritas, ohne die Elternsicht zu berücksichtigen, vorgegeben werden, ist nicht nachzuvollziehen.
Familie Ing. Ernst Zech, Thüringen