Leserbrief: Tierseuchen …

Leserbriefe / 30.04.2025 • 11:30 Uhr
Leserbrief: Tierseuchen …

… bei Nutz- und Wildtieren bereiten derzeit Bauernstand und Jägerschaft großes Kopfzerbrechen. Während MKS und Blauzunge mit dem derzeitigen Wissensstand nur mit hygienischen Maßnahmen und Impfung (nur bei Blauzunge) bekämpft werden können, sieht es bei TBC anders aus. Die Vervielfachung der Rotwildbestände seit Kriegsende bei kleiner werdendem Lebensraum, kombiniert mit gesetzlich verordneter Winterfütterung, rächt sich nahezu jährlich bei der Tiergesundheit. Zur Bekämpfung dieser Seuche werden vermutete Kontakttiere bei Rindern jährlich untersucht. Diese Maßnahme ist beim Wild nicht möglich. Sämtliche Experten vertreten die Meinung, dass die wildinterne Verbreitung hauptsächlich an Fütterungen stattfindet. Je größer die Rotwilddichte, desto höher die Gefahr. Logische Seuchenbekämpfung wäre somit neben Untersuchungen in Ställen eine Rotwilddezimierung auf einen dem Winterlebensraum angepassten Bestand, bei dem kräftige, gesunde Tiere ohne Zufüttern überleben. Die dadurch stattfindende Selektion beeinflusst die Gesundheit dieser stolzen Wildart positiv. Je früher solche Maßnahmen umgesetzt werden, umso weniger Keulungen stehen in den Ställen an und verhindern bäuerliches und tierisches Leid. Zur Bekämpfung der TBC ist der Ursprung der Seuche bedeutungslos.

Franz Burtscher, Thüringerberg