Leserbrief: Europas Niedergang

Die Welt wird neu geordnet. Der globale Süden mit China, Indien, Russland usw. hat sich, anders als Kontinentaleuropa, den von den USA ausgehenden Risiken schon vor vielen Jahren gestellt. Zum Brechen der „Dominanz des Westens“ wurden neue Strukturen wie BRICS gegründet. Die USA können und wollen die bestehende Weltordnung nicht mehr aufrechterhalten. Dadurch kommt Europa von allen Seiten unter Druck und verfällt in Schockstarre. Wir brauchen jetzt verantwortungsvolle Politiker, welche, statt blind Parteiideologien zu huldigen, offen denken und die, statt politischer Kurzsichtigkeit, langfristige Reformen angehen. Europa darf jetzt seine industrielle Basis nicht zerstören. Dazu brauchen wir eine Revision der Klimapolitik, weil wir von einer Sicherheit der Energieversorgung meilenweit entfernt sind. Ohne Energie keine Wirtschaft, ohne Wirtschaft kein Wohlstand, ohne Wohlstand Unruhen. Konjunkturprogramme sind sinnvoll, aber ich befürchte, dass diese im Sand verlaufen, wenn unsere, weit von der Realität stehenden, Politiker immer noch auf Regulierung (und damit einhergehender Bürokratie) bestehen. Sehen unsere Verantwortlichen denn nicht, dass die Welt über Dinge wie linksgrüne Politik, maßlose Bürokratie, Lieferkettenverordnungen, Genderkult usw. spottet? Wir Mitteleuropäer wollen durch unseren selbstbeschädigenden Weltverbesserungsdrang den anderen sagen, wie es funktioniert, sind aber die ersten Kandidaten für den Niedergang. Meine Hoffnung ist, dass unsere Regierungen im letzten Moment erwachen.
Roland Geiger, Buch